HLB-Gerinnungstest

Was ein Tropfen Blut erzählt… der HLB-Gerinnungstest

Der HLB-Gerinnungstest ist eine qualitative Beurteilung des Blutes mit dem Mikroskop. Er ergänzt das quantitative schulmedizinische Blutbild, das in Wirklichkeit eine tabellarische Aufstellung der Blutbestandteile ist. Die so gewonnenen Blutdaten müssen mit Parametern aus dem Bevölkerungsdurchschnitt und dessen enormen Spannweiten verglichen werden, da ein Vergleich mit dem individuellen Idealzustand nur optisch, jedoch nicht statistisch möglich ist. Bis man sich von diesem Bevölkerungsdurchschnitt abhebt, kann ein krankhafter Zustand schon weit fortgeschritten sein.

Der HLB-Gerinnungstest ist denkbar einfach durchzuführen und hat zudem einige Vorteile gegenüber anderen Diagnosearten aufzuweisen. Beurteilt wird ein Blutstropfen, der aus der Fingerbeere entnommen wird und eingetrocknet ist. Der Test ist praxisgerecht, schnell durchführbar und leicht zu erlernen. Benötigt wird lediglich ein Hellfeldmikroskop mit niedriger Auflösung, das preiswert zu bekommen ist (ca. 180€ bis 600€).


Ein wesentlicher Vorteil des HLB-Gerinnungstest liegt darin, Stoffwechselstörungen z.B. der Leber an der Qualität der Gerinnung des Blutes sehr frühzeitig zu erkennen, lange bevor übliche Laborparameter im Blutbild auffällig werden. Im Unterschied zu einer schulmedizinischen Labordiagnostik eröffnet also der HLB-Gerinnungstest einen ganz anderen Einblick in das Blutgeschehen. Denn das, was der Therapeut im Mikroskop erkennen kann, ist vor allem die Qualität des Blutes und dessen Grad der Verschlechterung.

Bild 1 zeigt einen Tropfen geronnen Blutes bei 10facher Vergrößerung. Zu sehen ist ein einheitliches Bild von Erythrozytenclustern, die durch dunkle Fibrinstränge verbunden sind. Von diesem Normalbild ausgehend können nun die unterschiedlichsten Blutbilder beobachtet werden.

Bei einem hohen oxidativen Stress zerreißt der Fibrinmörtel und dadurch entstehen hell erscheinende Löcher. Diese Löcher können in ihrer Größe, Farbe und Form sehr variieren und beinhalten eine Reihe denaturierter Erythrozyten, Sialinsäurefäden, Gerinnungsproteine, Kristalle und andere Substanzen, die Stoffwechselstörungen des Organismus offenbaren.

Bild 2 zeigt einen getrockneten Tropfen Blut bei 10facher Vergrößerung mit hoher oxidativer Belastung. Wenn ein solcher Zustand lange anhält, sind chronische Krankheiten die Folge.

Namensherkunft des HLB-Gerinnungstests

Viele bringen die Abkürzung HLB mit Heitan-LaGarde-Bolen (Dr. Heinz Heitan, Dr. Philippe de LaGarde, Dr. H. Leonard Bolen) in Verbindung. Auch als Dried-Layer-Blood-Test, HLB-Test, Bolen-Heitan-Test oder einfach nach R. Bradford benannt als Bradfordtest ist er in der Literatur zu finden. Die Abkürzung HLB stand jedoch ursprünglich für die Anfangsbuchstaben des amerikanischen Chirurgen, Dr. med. H. Leonard Bolen, der diese spezielle Blut-Untersuchung Ende der 1930er bis in die 1950er Jahre hinein experimentell entwickelt hatte.

Der Test wurde 1939 von Dr. med. Emanuel Goldberger, MD, Kings County Hospital Brooklyn, N.Y., zur schnellen und einfachen Bestimmung der Blutsenkung entwickelt. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist abhängig von der Zusammensetzung der Blutflüssigkeit, die sich bei allen entzündlichen Erkrankungen verändert. Der HLB-Test zählt zu den einfachsten, schnellsten und relativ sicheren Untersuchungsverfahren, die ein Therapeut mit dem Blut durchführen kann für eine Diagnose, Prognose oder zur Prävention.

Literatur-Tipp: Was ein Tropfen Blut erzählt…Das HLB-Praxisbuch

Ein Tropfen Blut reicht aus, um zahlreiche Störungen im Organismus feststellen zu können. Viele Therapeuten wünschen sich ein einfaches Verfahren, um Blut kostengünstig und dennoch individuell zu beurteilen. Der Heitan-Lagarde-Bradford-Test (HLB-Test) ist hierfür die geeignete Lösung. Der HLB-Gerinnungstest ergänzt das quantitative, schulmedizinische Blutbild durch qualitative Aussagen über den individuellen Zustand des Patienten.

Buchempfehlungen zur Ausbildung

Quellen:

  • Bauer J. u. Rinne J. „Was ein Tropfen Blut erzählt…Das HLB-Praxisbuch“ Seh-Sam Verlag
  • Windstosser K. Krebsgeschehen Rilling 1975 Heft 3
  • HLB-Test beim HPF-Labor